Frauen-Theater-Performance
Gänsehaut-Moment Hamburgs Top-Kulturpreis als Überraschung
Sie trägt Hamburgs guten Ruf in die Welt: Theatermacherin Gilla Cremer.
Am Ende regnete es rote Rosen – für Gilla Cremer (61), die zum 30-jährigen Jubiläum ihres Theaters Unikate am Freitag in den Kammerspielen gefeiert wurde. Wie auf jeder tollen Geburtstagsfeier gab es auch hier eine tolle Überraschung: Kultursenator Carsten Brosda (SPD) verlieh der Künstlerin die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille, einen der wichtigsten Kulturpreise der Stadt!
Auf ungläubiges Staunen im Gesicht der Geehrten folgte kollektive Gänsehaut im Publikum – und dann riesiger Jubel. Die Künstlerin sei “nach John Neumeier die zweite Person, die seit Jahrzehnten als Botschafterin der Stadt” Hamburgs guten Ruf in die Welt trägt, so die Begründung. 26.03.18 Dagmar Ellen Fischer / Mopo
Biermann-Ratjen-Medaille für Gilla Cremer
“Halbzeit” hatte Gilla Cremer das 30. Jubiläum ihres Ein-Frau-Unternehmens “Theater Unikate” selbstironisch genannt, und viele, viele Weggefährten aus der Theaterszene kamen, um zu gratulieren. Dass es sich bei ihr tatsächlich um ein Unikat handelte, bewies nicht zuletzt Kultursenator Carsten Brosda, der Gilla Cremer für ihre Verdienste um die Hamburger Kultur zu diesem Anlass die Senator-Biermann-Ratjen-Medaille überreichte, für “politisches Theater im allerbesten Sinne” von einer “Theatermacherin, der nie die Puste ausging”.
Für die Bewältigung der Langstrecke allein gibt es solch renommierte Auszeichnungen natürlich nicht. Bevor Cremer sich also selbst in einer “Roadshow” durch die 30 nicht immer geraden Jahre spielte und erzählte, lobte Brosda die “unvergleichliche Hingabe, Sorgfalt und Professionalität” dieser zugleich lässigen und kompromisslosen Bühnenfrau. Sie — stets Hauptdarstellerin, Stückeerfinderin, “Intendantin”, Lichtmeisterin, Bühnenarbeiterin in einer Person — sei mit ihren Gastspielen (die sie auch auf Englisch spielt und die sie bis nach Taiwan und Neuseeland führten) auch “eine Botschafterin der Stadt”. Bis Jahresende sind fast alle Unikate-Stücke noch einmal an den Kammerspielen zu sehen. Maike Schiller / Hamburger Abendblatt