Frauen-Theater-Performance
Bodies:On:Live ist das erste Magdalena Festival online; es setzt die Tradition der internationalen Magdalena-Festivals fort, die, über drei Jahrzehnte hinaus, weibliche Theaterschaffende in intensive, fördende und physische Begegnungen zusammengebracht haben.
Im gegenwärtigen globalen Kontext bietet Bodies:On:Live einen online Raum für die Weiterentwicklung dieser Tradition, indem es Künstlerinnen zusammenbringt, die teilweise jahrelange Erfahrung mit online Performances haben und teilweise recht neu in dem Bereich arbeiten. Das engagierte Programm findet ihr HIER.
Bodies:On:Live fragt, was ist der Weg in die Zukunft? Wie wird sich unsere lebendige, verkörperte künstlerische Praxis transformieren und uns weiterhin im Online-Raum beschäftigen und inspirieren? Was passiert mit dem Theater, wenn die Körper weit weg sind, wenn das Hier auch das Dort ist?
Von den teilnehmenden Künstlern haben viele bereits an früheren Magdalena-Veranstaltungen in München teilgenommen: Amaranta Osorio, Annie Abrahams, Barbara Carvalho, Deborah Hunt, Dimple B. Shah, Frederika Tsai, Helen Chadwick, Helen Varley Jamieson, Jana Korb, Jill Greenhalgh, Karla Ptáček, Kordula Lobeck de Fabris, Maristella Martella, Violeta Luna und Zoe Gudović.
Andere Künstler, die an Bodies:On teilnehmen: Live sind Antonieta Muñoz, Bettina Fung, Bianca Mastrominico, Brigitte Cirla, Bruna Gusberti, Cheng Nien Yuan, Christina Papagiannouli, Clara Gomes, Cristina Castrillo, Dawn Albinger, Dijana Milosević, Emma Che Raethke, Eugenia Cano, Eva Ursprung und Schaumbad Freies Atelierhaus Graz, Geddy Aniksdal, Gilly Adams, Jadranka Andjelić, Julia Varley, Julie Robson, Karolina Spaić, Lois Weaver, Luciana Martuchelli, Maria X, Meg Ella, Miljana Perić, Naná Sodré, Nasim Khosravi, Natalia Marcet, Olive Nieto, Parvarthy Baul, Rakini Devi, Roz Borley, Sara Larsdotter Hallqvist und Teater interAkt, Shabari Rao, Suzon Fuks, Verónica Moraga, Vicki Smith, Ya-Ling Peng und Younghee Park.
Organising team: Elizabeth de Roza, Helen Varley jamieson, Christina Papagiannouli, Janaina Matter, Karin Ahlstrom, Nur Khairiyah, Suzon Fuks, Zoe Gudović.
Festival volunteers: Chiara Menozzi, Constanza Puente, Eugenia Cano, Ileana Garcia, Irlanda Mainou Montañez, Karen Remy, Karla Ptacek, Lauren Boissonnet, Marianne Kjær Klausen, Száva Szántó.
Der Film “CANTAR O MORIR”von Sylvie Marchand ist jetzt öffentlich zugänglich.
Die Ethnologin und Filmemacherin Sylvie Marchand war 2018 während unserer Magdalena-Saison zu Gast in der Villa Waldberta, wo sie ihre Arbeit aus Mexiko präsentierte. 2019 war sie erneut zu Gast in der Villa, wo sie das Ergebnis dieser Arbeit als Dokumentarfilm aufbereitete.
Der Film “CANTAR O MORIR” konzentriert sich insbesondere auf die Begegnung mit den Tarahumara-Dichtern Elvira und Erasmo Palma. Nachdem er in einer ersten Version auf unserem Festival “Knot” 2019 im Insituto Cervantes gezeigt wurde, ist er nun für die Öffentlichkeit zugänglich:
Am Freitag den 30. Oktober setzen wir, Helen, Raquel und Marianne, uns in den Zug und fahren nach Hamburg. Es ist drei Tage vor dem zweiten Lockdown und gleicht ein Wunder, dass das Team um die Konferenz „Burning Issues meets Kampnagel“ einen Weg gefunden haben, diese stattfinden zu lassen. Magdalena ist das erste mal dabei, und wir freuen uns auf ein Wochenende voller Gespräche, Vorträge und neue Pläne für das Magdalena München.
Für diejenigen, die es noch nicht kennen: “Burning Issues” ist eine jährliche Konferenz für Gleichberechtigung im Theater. In 2018 als Konferenz für Frauen im Theater gegründet, ist die dieses Jahr schon offener gestaltet: Es geht um Diversität, Gleichberechtigung der unterschiedlichsten Gender, People of Colour und Menschen mit Behinderung, es geht darum, die Vorherrschaft des weißen Mannes als Chef im Theater zu beenden, was vor allem durch Netzwerken passieren soll: Dafür ist Burning Issues da.
Im Voraus haben wir versucht Antworten auf folgende Fragen zu formulieren: Was macht Magdalena München aus? Was unterscheidet das Magdalena Project von anderen Netzwerken? Was wollen wir erreichen? Oft ist es nicht einfach gewesen, das Netzwerk für Außenstehende verständlich zu präsentieren, weil unsere Arbeit für und von autarke und genremäsig sehr unterschiedliche Künstlerinnen* immer auch andere Merkmale trägt.
Den Startschuss in die Diskussion des Wochenendes macht der Film „Millies Erwachen“ von Dr. Natasha A. Kelly. Der Film porträtiert acht deutsche Künstlerinnen of Colour und stellt die Frage, in welchem Kontext du deine Werke ausstellst und wer diesen Kontext gemacht hat: Möchtest du überhaupt in einem Kontext ausstellen, der dich nicht unbedingt repräsentiert? Das ist zum Beispiel eine Frage, worauf das Magdalena Netzwerk “Nein” antwortet und stattdessen einen eigenen Kontext schafft, der nach unseren Wünschen gestaltet ist. Das beinhaltet schon mal Bühne, Fortbildung und Solidarität. In “Millies Erwachen” erzählen einige von den Frauentreffen, die sie in den siebzigern und achtzigern veranstalteten, und die ihnen für die Kunst viel Unterstützung und Selbstvertrauen gaben. Das war eine Zeit aus der auch das Magdalena Project entstand und die damaligen Frauenbewegungen sind sicher ein Schüssel zum Verständnis vom Netzwerk.
Der Samstag steht im Zeichen des „Marktplatz der Möglichkeiten“, wo Gruppen, Projekte und Netzwerke sich mit einem Marktstand vorstellen. Hier stellen sich einige Ensembles vor, die diversitätsoffen ausbilden und arbeiten, wie unsere Standnachbar*innen “Meine Damen und Herren”. Sehr präsent sind auch die vielen Netzwerke, die aus dem “ensemble-netzwerk” entsprungen sind, die vor allem für Gleichberechtigung in den unterschiedlichen Gewerken in Theatern arbeiteten, neben uns auch das Netzwerk “Gefährliche Arbeit” für queer-feministische FLINT* Theaterarbeiter*innen in den technischen Gewerken.
Unser Stand ist übersät mit Flyer und Poster von Magdalena-Veranstaltungen und Festivals Europa- und Weltweit, sowie die Veröffentlichungen von „The Open Page“. Bei dem recht ausgiebigen Material meinen einige Gäste, dass es seltsam ist, dass sie von Magdalena noch nichts gehört haben. Wir sind in Deutschland tatsächlich nicht stark vertreten, und es ist ein großer Teil unserer Überlegungen gewesen, warum das so ist. Choreographin Sonya Lindfors liefert uns in ihrem Vortrag eine Formulierung, die eine Erklärung näher kommt, als sie sagt, dass die Differenzierung zwischen Kunst als Kunst und Kunst als Kultur aufgelöst werden muss. Das ist eine Spaltung, die in der deutschen Theatertradition stark vorhanden ist, warum “Welttheater” in Deutschland eher keine Anerkennung ist. Das ist aber eine Differenzierung die das Magdalena nie machte, es ging von Anfang an um ein Genre-übergreifendes Interesse für die professionelle Arbeit von Frauen*. Es scheint, dass es vor allem die publizistische Tätigkeit ist, durch die unsere Gäste ein Verständnis dafür bekommen, dass es sich um ein professionelles Netzwerk handelt.
Für Magdalena München und das Magdalena Project ist es tatsächlich ein Ziel Künstlerinnen*, die in einer Art Peripherie oder Nische arbeiten, zu fördern. In den Vorträgen und Diskussionen, die am Samstag Abend und Sonntag fortgesetzt werden, erfahren wir immer wieder, dass das Magdalena Project vieles von dem lebt, was gefordert wird. Es ist von vorne hierein nicht-hierarchisch, Genreübergreifend und die Mitglieder arbeiten autark, was auch der Grund ist, warum das Netzwerk international agieren kann, denn die Veranstaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Umständen der einzelne Akteure. Und es ist persönlich, man schaut sich die Arbeiten von einander an, nimmt Fortbildungen bei einander, und trifft sich, wenn man in der Stadt ist.
So treffen sich Sonntag auch Helen und Raquel mit Gilla Cremer für eine kleine sonnige Stadtführung. Marianne hört sich den letzten Vorträgen an, wo es vor allem um die Ausbildung von Schauspieler*innen, und wie diese diverser werden kann, geht. Es ist die Frage, wieso und wer davon profitiert, dass Institutionen mit Ausschlusskriterien arbeiten. Joseph Beuys wurde damals gekündigt, als er alle Bewerber*innen der Kunstakademie zulassen wollte. Die Antwort wieso sich diese Praxis nicht maßgeblich geändert hat, können wir wohl in einer patriarchalen Angst um Bedeutungsverlust suchen.
Die Akteur*innen und Teilnehmer*innen der Burning Issues meets Kampnagel rütteln an dieser Angst und suchen Verbündete um den Bedeutungsverlust herbeizuführen, damit Strukturen der Diversität und Gleichberechtigung Normalfall wird. Auch wenn das Magdalena außerhalb der etablierten Strukturen arbeitet, ist es unglaublich wertvoll im Austausch mit anderen Netzwerken und Gruppen zu sein, deren engagierten Arbeit nur inspirieren kann. Wir haben uns sehr gefreut dabei zu sein.
Nun, welche sind für Magdalena München die nächsten Schritte? Auf der Zugfahrt zurück waren wir eigentlich zu müde um es zu beantworten. Aber wir haben Ideen, wir haben Pläne entworfen und wollen uns mit euch demnächst Treffen!
On 24 October, I along with Marianne Kjær Klausen (a Magdalena who has recently moved to Munich) participated in the IETM event “On The Road Munich“.
Due to the Corona restrictions, the event was hybrid online and offline, with participants in the space at Pasinger Fabrik and online in Zoom. Marianne and I were part of the organisation team, taking the role of online chat moderators along with Elsa Büsing. The summary report is now available online.
The event was introduced by Axel Tangerding from Meta Theater and MCeed by Jaqueline (Gaston Florin) who provided entertaining interludes and magic tricks that highlighted themes emerging from the talks. After the keynotes, we separated into smaller discussion groups, including three breakout rooms on Zoom, each with one of the themes of Europe, Diversity or Future. Jana Korb (who is also part of the Magdalena network and has performed at our festivals) was the moderator of the Diversity group. I was in the Europe group, moderated by IETM Secretary General Ása Richardsdóttir, with participants located in Brussels, Basel, Amsterdam, Warsaw and myself in Munich. We discussed trans-European solidarity and in particular the situation in Poland, where artists are coming under increasing political oppression. I thought about the group Teraz Poliz, who performed at the Magdalena festival in Frankfurt in September, and who are part of the EU-funded project “Women Performing Europe”, along with women artists from Theater Antagon (Germany), Teatro Nucelo (Italy) and Odin Teatret (Denmark). This is one example of how the Magdalena network can work in solidarity with artists in times of crisis.
The report includes a summary of the conclusions of the meeting and concrete steps including a European-wide media campaign highlighting the importance of theatre and a framework to support trans-European exchange and mobility. From my perspective, both Magdalena and my other main project, UpStage, are actively demonstrating this exchange and mobilty.
Helen Varley Jamieson
Ende Oktober wird das Magdalena-Projekt von Magdalena München in der »Markt der Möglichkeiten« bei Burning Issues in Hamburg vertreten.
Wie viele Geschlechter kennt das Theater eigentlich? Welche Rolle spielen Faktoren wie Klasse oder Alter im Laufe einer Theaterkarriere? Wie überschneiden sich struktureller Rassismus und Sexismus im Kulturbetrieb? Wie können Institutionen Barrieren abbauen und solidarisch agieren? In Vorträgen, Diskussionen, künstlerischen Interventionen, Performances und Netzwerkformaten werden geschlechterspezifische Hierarchien an Stadttheatern und freien Produktionshäusern, in Ensembles und Kollektiven, an Ausbildungsstätten, auf und hinter der Bühne durchleuchtet.
Die Überschneidungen unterschiedlicher Ausschlüsse im Kulturbetrieb stehen dabei im Fokus: BURNING ISSUES ist nicht nur ein Ort der Vernetzung, sondern auch ein Raum zum Lernen voneinander, um gemeinsam zu gerechteren und vielfältigeren Strukturen im Theater zu kommen.
Neben vielen künstlerischen Beiträgen, u.a. von She She Pop und Rosana Cade wird die Konferenz durch ein Filmprogramm bereichert. Mit »Young Burning Issues« gibt es zum ersten Mal ein Forum, das in Kooperation mit der HFBK und der HFMT von Kulturschaffenden in Ausbildung bzw. Berufsanfänger*innen gestaltet wird, um auch die Themen junger Kulturschaffende sichtbar zu machen. Das Herzstück der Konferenz ist der »Markt der Möglichkeiten«: Hier präsentieren sich politisch aktive Verbände und Interessensvertreter*innen, die sich für einen umfassenden Strukturwandel stark machen. This is a call to action, Baby. Machen ist nämlich wie wollen. Nur krasser!#
Mehr Infos: https://www.kampnagel.de/de/programm/performing-art-equality/
Das 4. Magdalena Festival in Frankfurt soll den Charakter eines Festivals für ein interessiertes Publikum haben und gleichzeitig ein Treffpunkt für Frauen* im Theater sein. Natürlich brachte uns dieses Jahr 2020 diese zusätzliche Herausforderungen, um als Frauen* und Künstler*innen inmitten einer globalen Pandemie weiter zu arbeiten. Und jetzt ist es so weit, liebe Mitstreiter*innen/Leser*inne, denn wir haben nicht aufgegeben, dieses Programm auf die Beine zu stellen und auch noch in diesem Jahr durch ein Livestreaming erweitert, das Viele erreichen wird. Wir wollen inspirieren und fordern auf, die feministische Auseinandersetzung künstlerisch zu gestalten. Denn diese Auseinandersetzung ist jetzt für uns alle noch wichtiger geworden und macht auch nicht vor einem Covid-19 Virus halt.
Theatermacher*innen und Performer*innen sind 4 Tagen präsent, stellen dar, diskutieren und leiten Workshops, sind im Austausch mit dem Publikum und geladenen aktiven Frauen* aus Wissenschaft, Kunst und Kultur.
Das diesjährigen Thema „Collective Empowerment Across Borders“ steht im Zentrum unserer Arbeit, und kreiert den gemeinsamen Raum – einen Freiraum zur gegenseitigen Bestärkung, geopolitische, geschlechtssozialisierte und altersbezogene Grenzen in uns aufzuspüren, über verinnerlichte Beschränkungen hinauszugehen, künstlerisch forschend, und kreativ umsetzend was (uns) bewegt.
Und dazu seid ihr alle herzlich willkommen.
Barbara Luci Carvalho und das IFTF Team
https://iftf-frankfurt.com/
Aufgrund der Pandemieregelungen ist die Zahl der Besucher*innen, die sich zeitgleich auf dem Gelände aufhalten kann, limitiert. Der Verein protagon e.V. regelt den Ein- und Ausgang. Abstandsmarkierungen und Hinweise weisen auf die Einhaltung entsprechender Maßnahmen hin. Das Internationale Frauen*Theater-Festival ist eine Veranstaltung mit festen Sitzplätzen in mehreren Bereichen auf dem Gelände. Wenn ein Bereich voll ist, bitten wir die Besucher*innen, in einem anderen Bereich Platz zu nehmen. Es gibt bei den Aufführungen KEINE STEHPLÄTZE.
Für einen sicheren und schnellen Einlass füllt doch bitte bereits im Vorfeld einen Registrierschein aus. Den könnt ihr bequem auf unserer Website downloaden:
Das Festival wurde am Donnerstag, den 12. September im Instituto Cervantes vom künstlerischen Leiterin des Festivals, Raquel Ro, und Manfred Boes, Kulturreferant am Instituto Cervantes, feierlich eröffnet. Die Festival-Künstlerinnen wurden vorgestellt und Sylvie Marchand zeigte und sprach über ihren Film “Cantar o Morir” (Tanz or sterben).
Am Freitagabend fand die “offene Bühne” mit sechs kurzen Performances lokaler Künstler unter der Leitung von Cecilia Bolaños statt. Es folgte “Corpus Mundi – a woman across borders“, eine Solo – Tanzperformance von Barbara Carvalho (gleichzeitig Leiterin des Magdalena – Festivals in Frankfurt) mit Live – Musik von zwei ihrer Kollegen vom Theater Antagon, Bernhard Bub und Rueben Wielsch.
Das Abendprogramm am Samstag beinhaltete Doro Serors dauerhafte Performance “The Joy of Weaving – Interweaving“, in der das Publikum bei der endgültigen Fertigstellung einer großen, bettgroßen Weben aus recycelten Stoffen half. Zwei weitere Aufführungen wurden präsentiert, während Doro weiterwebte. Zuerst führten Claudia Urrutia und Violetta Graveline „Ventres en Jeu” (Unser Bauch steht auf dem Spiel) auf, um die politische Kontrolle von Frauenkörpern zu erforschen. Es folgte das Solo “Creta” der Tarantella-Tänzerin Maristella Martella mit elektronischer Live-Musik von Gabriele Panico. Alle Vorstellungen wurden herzlich applaudiert und der Abend endete damit, dass wir uns alle um die gewebte Matte versammelten, um mutige Freiwillige in die Luft zu werfen.
Die Workshops mit Claudia Urrutia (Gesang und Body Percussion) und Maristella Martella (Tarantella) waren gut besucht und für die Teilnehmer sehr lohnenswert. Leider musste der zweitägige Clownworkshop mit Josune Goenaga wegen zu geringer Anmeldungen abgesagt werden. Auch am Samstagnachmittag waren nur sehr wenige Zuschauer anwesend, um Filme von Sylvie Marchand und Doro Seror zu zeigen – wahrscheinlich, weil es das letzte wunderschöne sonnige Wochenende des Jahres war. Am Sonntagnachmittag gab es eine gute Beteiligung an Präsentationen über das Magalena-Projekt und die Magdalena-Festivals in München, Frankfurt und Mexiko. Das Festival endete am Sonntagabend mit dem Abschluss von Doro Serors Ausstellung “Joy of Weaving – Upscaled” in Halle 6.
Jetzt sammeln wir die Dokumentation und vervollständigen die Projektberichte und Abrechnungen. Wir möchten uns nochmals bei allen bedanken, die dieses Festival finanziell unterstützt haben, sowie bei denen, die sich freiwillig für dieses Festival gemeldet haben. Ohne Sie hätte das Festival nicht stattfinden können!
Helen invited me the the Magdalena München Season 2018, to participate in a three-month artistic residence in Munich, in Villa Waldberta, a fantastic place, a wonderful house full of so many stories. It was my first artistic residence, and also the first time that I and Ivan, my son, experienced snow – and its silence. Ivan also was artist in residence, he’s a musician and a martial arts’ practitioner, and participates in the workshop and in the performance of Tapete Manifesto. What a joy to have him at my side in this adventure!
We stayed in an apartment with a lot of light, with huge windows from where you could see the Starnberg lake and the Bavarian Alps. I remember getting up at five o’clock in the morning just to see the sun rise.
When I started this residence I had some idea about the challenge and about what I was looking for with my work, about the possibilities for a encounters and exchanges with other artists, but what I came to live by far surpassed my expectations.
I presented the performances Tapete Manifesto and Triptych: Bones, Red Lipstick and Hamlet in the theaters HochX and Meta Theater, created the performance Janela Manifesto for the event “Break Through #20” in the atelier of lovely Doro Seror and gave the Tapete Manifesto workshop. By the end of the residence, there had been seven presentations of six different performances.
In my workshop Tapete Manifesto, which is centered on the topic of violence against women, incredible artists from different countries participated. At the end of the workshop, we presented a performance which was, in its very essence, a poetic manifesto. We reflected on violence against women using our own bodies and the histories of violence we ourselves had experienced …
I found an echo of this tragic tradition in Mexico and in Serbia.
I researched the statistics of violence against women in Germany, and found out that the sad reality is that 360 women lose their life each year due to violence.
In Brazil, this figure is even a lot more frightening: more than 5.400 women killed every year.
Brasil comes fifth of the world’s countries with regard to the murder of women.
In Brasil, every 1.5 hours there is a femicide, and 5 women are raped every hour.
The performance Tapete Manifesto had various ramifications, such as Janela Manifesto in Doro’s atelier, and in the installation Invisible Spaces – Women in Art by Kordula Lobeck de Fabris. For our reflections, it was important to be in contact with these other spaces and formats, and it was essential to exchange experiences with these two artists, both full of great sensibility and force. During these three month, apart from artistic exchanges and inspiration through her art, lovely Kordula also was my companion in residence at Villa Waldberta, where she created wonderful moments with her delicious meals.
I participated in three workshops with some very inspiring amazing artists, and was inspired by the different affections that strengthened my soul on different levels. Deborah Hunt and her masks, what an intense and sensitive work that I experienced while constructing my masque! With Jill Greenhalgh I found my strength and the control of my stage presence in the silence of the stories. The exchange with Helen Chadwick was so fluid and inspiring, the encounter continues to reverberate within me. She collaborated with me in my performance Triptych: Bones, Red Lipstick and Hamlet, and I contributed, with a story of mine, to her performance TRUTH.
I am a Brasilian artist, and in my country, developing forms of artistic research and or experimenting with forms of artistic expression is considered an “unnecessary luxury”. My art is continuously being interrupted by the struggle to survive. I have to re-invent myself every day, especially at this very moment when a backlash dominates politics which tries to eliminate all options for art, for culture and for dreams. During those three months in Munich, I lived the difference: there, artists receive a very different treatment, there were opportunities, there was respect, and an understanding of the importance of culture and artistic creation.
The artistic residence allowed me to experience collaborations that developed naturally at the festival, and it allowed me to stop with all these issues of the lack of time / space which I am experiencing in the city of São Paulo.
I’ll never forget the walk with Andy on a very cold day in Munich, the long hike to get to know the monastery of Andechs with Jana, Ivan and Zoe, where we kept finding lots of interesting “pebbles” along the way …
The parties and exchanges with Claudia Urrutia, Silvie Marchand, Teatret Om, Annie Abrahams and all the other incredible people I came to know… Between the artists participating in this residence there was enough time, a lot of creativity and trust. Our stories, voices and quests were met with recognition.
I spent a very long time by myself wandering along the Starnberg lake and creating a cellphone video for my Ofélia to immerse in…
It was a time of reflection, clashes, a lot of work, train rides coming from and going to places to present my performances and to watch the performances of others… Everything happened with a lot of affection, coffee, wine, with these German sweets – I already forgot the name, it is only produced at this time of the year – and the best beer ever! … In this space / time, my heart opened wide for my artistic creation, and it was during this space / time in contact with the silence of the snow, of the lake, in touch with my own story (made of silences, too), that I was able to reconnect myself with my peace, with my silence, with my force as an artist and as a woman …
Each Magdalena Festival, created and produced by women in this world is, in the first place, a revolutionary act. An act in which we are weaving bonds in a net made of dreams, desires and accomplishments. We set our voices free, we can hear these female voices, their screams … This saves us, inspires us and makes us continue, makes us venture and believe in artistic creation.
This artistic residence organized by Helen could not have been different, and it has brought us something very essential: the space; the time; the silence.
I admire Helen, and I’m inspired by her courage to set up Magdalena Season, it has been a real marathon for her and for all of us. Helen worked with little resources, but with the power of her dreams. For me, it seems that she re-invents, brings fresh breath and creates new possibilities by creating this artistic residence, maybe something like a new philosophy in the heart of all Magdalenas.
We left Munich in blooming spring, our hearts filled with the flowers of our encounters and exchanges, full of energy and inspiration, filled with hopes for new projects and with the wish to create a space / a time to realize a festival in São Paulo.
In my artistic being, in my dreams, I’m always looking for an empty space, a space / time, I’m looking for the silence within me, the silence I need for my creations, and for the opportunity to enter into relations and exchanges with the others on the deepest possible level.
This is what I found during this artistic residence, during this journey.
I thank you, dear Helen, from the bottom of my heart for the richness and courage of your project, and you, dear Karin Sommer, for realizing the meetings for all the artists in residence (Jourfix) with so much love that kept us together with all our differences. I thank everyone from Villa Waldberta team and those dear amazing women and powerful artists that shared that incredible place with me, to my dears Angelika Schindel and Leonie Sontheimer, to my dear son and to my dear partner Ulysses and to my mother who inspires me. A special thank to Karine Legrant and to the Goethe Institute for supporting me in this experience.
Thaís Medeiros
Translated from the Portuguese by Dr. Christina Märzhäuser (read the original Portuguese post here).
Nach dem großen Erfolg der dreimonatigen Magdalena Saison im letzten Jahr wird „Magdalena München“ Mitte September 2019 mit dem Programm KNOT unter der künstlerischen Leitung von Raquel Ro (Spanien/Deutschland) an diversen Orten in der Landeshauptstadt stattfinden. Workshops, Performances, Diskussionen und Netzwerk-Veranstaltungen mit internationalen und lokalen Künstlerinnen des Magdalena-Netzwerks stehen auf dem Programm im Instituto Cervantes, Theater PATHOS München sowie im EineWeltHaus.
KNOT wurde am 24.7. im PATHOS den Münchner Medienvertretern und Gästen präsentiert. Von Donnerstag, dem 12. September 2019 bis Sonntag, dem 15. September gibt es Dokumentarfilme, Künstlergespräche, eine „Offene Bühne“ auf der sich lokale KünstlerInnen mit ihrer Arbeit vorstellen werden, Performances und Präsentationen. Am 14. September 2019 bietet KNOT einen Gesangworkshop mit Claudia Urrutia (PATHOS), am 15. September 2019 einen Tanzworkshop mit Maristella Martella (EineWeltHaus) und am Wochenende vom 28./29. September 2019 den zweitägigen Clown Workshop „The pleasure of being a ridiculous woman“ mit Josune Goenaga. Die Anmeldung zu den Workshops ist ab sofort online möglich.
Produzentin des diesjährigen Projekts ist wiederum Helen Varley Jamieson (Neuseeland/Deutschland). Mitwirkende Künstlerinnen sind u.a. Sylvie Marchand (Frankreich), Doro Seror (Deutschland/München), Claudia Urrutia (Chile/Frankreich), Bárbara Carvalho (Brasilien/Deutschland), Josune Goenaga (Spanien/München), Maristella Martella (Italien) sowie Cecilia Bolaños (Mexiko/München). Lokalen Künstlerinnen der “Offene Bühne” Performanceabend sind Alina Belyagina, Patrizia Bradley-Sorgenfrei, Katherine López, Christina Maria Pfeifer, Gina Saggiante und Susanne Schütte-Steinig.
Magdalena München ist Teil des 1986 gegründeten und weltumspannenden Magdalena-Projekts. Das Ziel des dynamischen, trans- und interkulturellen Netzwerkes ist es, die Sichtbarkeit der kreativen Arbeit von Frauen in Theater und Performance zu erhöhen. Es hat weltweit inzwischen über 100 dokumentierte Festivals und Veranstaltungen sowie zahlreiche Publikationen hervorgebracht.
Magdalena München dankt allen Förderern und Partnern, die das Projekt KNOT ermöglichen. Es sind u.a. Kulturreferat der Landeshauptstadt München, künstlerhaus Villa Waldberta, PATHOS München, Bezirksausschuss des Stadtbezirks 2, Ludwigsvorstadt Isarvorstadt, Bezirksausschuss 9 Neuhausen/Nymphenburg, Migrationsbeirat München, EineWeltHaus München e.V., Instituto Cervantes Munich, Casa Do Brasil e.V., Nord Süd Forum München e.V., leonrod – haus für kunst, kultur und kommunikation, dreiUNdreizig und THEMAGDALENAPROJECT. Der Performance “Créta” ist gefördet von Programmazione Puglia Sounds Export 2019.
Weitere Informationen und jeweils aktuelle Hinweise zum Programm gibt es unter http://www.magdalenamuenchen.de/knot-2019/
Pressekontakt: Angelika Schindel, München, mobil 0171-5220226, presse@magdalenamuenchen.de
Fotos: Angelika Schindel.
Die dynamische serbische feministische Aktivistin und Künstlerin Zoe Gudović kehrt auf Einladung von Das KloHäuschen nach München zurück. Im Juli und August ist sie wieder zu Gast in der Villa Waldberta und wird Das KloHäuschen mit einer neuer Installation besetzen.