Frauen-Theater-Performance
Mit Steinen, Seilen und Trapez stellen die zwei Luftartistinnen Jana Korb und Stéphanie NDuhirahe die Beziehungen zwischen Körper, Schmerz und Erinnerung in Frage.
Sie verweben ihre zwei Soli zum Dialog zwischen Physical Performance und Zeitgenössischem Zirkus. Die Künstlerin und Luftartistin Jana Korb fragt sich in #AbleBodiesAndStones wie sie Teil der Revolution sein kann, wenn sie zu verletzt zum Tanzen ist. Wie kann sie die Welt verändern, wenn sie nicht präsent sein kann? Denn schlagartig kann sich das Privileg, einen perfekt trainierten Artistik-Körper zu besitzen, ändern. Dabei macht sie den Widerspruch zwischen dem funktionierenden Körper der Luftartistin, der die Norm von Leistungsfähigkeit und Fitness übererfüllt, und der Realität, in der es keine perfekten Körper gibt, sichtbar.
Mit diesen Fragen verwebt Jana Korbs Stück sich mit dem Stück ŠRÁMY / LA DÉBATTUE von Stéphanie N’Duhirahe, die fragt: Was ist Erinnerung? Welche Spuren bleiben in uns und welche bleiben unseren Körpern durch verschiedene Lebensgeschichten eingeschrieben? Wie können wir über Schmerz sprechen?
Künstlerische Leitung, Spiel: Jana Korb, Stéphanie NDuhirahe
Künstlerische Zusammenarbeit: Hoppe Hoppinsky, Carmen Küster, Flo* Strass, Benjamin Richter, Jennie Zimmermann, Cécile N Duhirahe, Hervé Munz, François Nduhirahe
Critical Companion #AbleBodiesAndStones: Melmun Bajarchuu
Outside Eye Šrámy/La Débattue: B.M. Baker
Sound Design: Roman Džačár
Technik: Hoppe Hoppinsky
Produktion: korb + stiefel in Koproduktion mit LOFFT – DAS THEATER und in Kooperation mit Meta Theater Moosach.
Gefördert von Stadt Leipzig – Kulturamt, Česko-německý fond budoucnosti, Fonds Darstellende Künste, Centrum choreografického rozvoje SE.S.TA und Villa Waldberta – Künstlerhaus der Stadt München.
Unterstützt von Verein zur Überwindung der Schwerkraft Berlin, Klub Mlejn Praha, Internationales Frauen* Theater Festival Frankfurt, Chamäleon Theater Berlin, Schmilblick spolek Praha, Entrando em Cena São Paulo, Coletivo Galeria Gruta São Paulo, Magdalena München.
Jana Korb
ist Künstlerin (Gast Freie Klasse UdK Berlin), Artistin und Kulturwissenschaftlerin (FU/HU Berlin), und kreiert artistisches Theater und narrativen Zirkus. Sie choreographierte und spielte in und für Produktionen von Christoph Schlingensief, John Bock, Taylor Mac, Jill Greenhalgh, Kordula Lobeck de Fabris, Fura dels Baus, bankleer;- u.a. Sie performte für Vaclav Havel, auf der documenta, der Ostrale, im Odin Teatret, u.a. Ihre künstlerischen Arbeiten drehen sich einerseits um vergessene Frauen: Im Vintage! Women! Variete! begibt sie sich auf eine Zeitreise zu den ersten Artistinnen. Frau Vladusch erzählt das Leben einer ganz normalen – und dennoch besonderen – Frau. In zirka trollop verwandelt sie sich in Kafkas Figuren. Und in FernNah untersucht sie das Denken der radikal anarchistischen Begine Marguerite Porète. Andere Arbeiten gehen in eine tiefe Auseinandersetzung mit Luftartistik und Zirkus und erkunden mit dieser Sprache brennende Themen: In HochZuhaus führt sie als sie selbst, als Trapezkünstlerin, Gespräche mit dem Publikum über ihr Leben im begrenzten Raum. Mit #AbleBodiesAndStones untersucht sie die Fähigkeit und Verletzlichkeit des Körpers. Mit Vergangene Kunst und ÜberBlicke sucht sie Spuren vergangener Künstler*innen im Spreepark Berlin. Und mit Leerstellenartistik nähert sie sich der Migrationsgeschichte ihrer eigenen Familie nach 1968. Sie ist künstlerische Leiterin des LuftFest Berlin, Mit-Begründerin des RAW-Geländes (Berlin), Mitglied im Magdalena Project (Network of Women in Contemporary Theatre) und Vorstand im Bundesverband Theater im Öffentlichen Raum. Sie lebt und produziert als Teil des Kollektivs korb+stiefel in Berlin Lichtenberg.
Stéphanie Nyota NDuhirahe
ist eine Schweizer Künstlerin, die in Prag lebt. Sie ist Mitbegründerin von Cie Pieds Perchés, eines Collectivs für Zeitgenössischen Zirkus, das überwiegend in der Tschechischen Republik, der Schweiz und Frankreich wirkt. Sie ist Absolventin der Hochschule für Kunst und Design Genf (HEAD). Während ihres Studiums versuchte sie, den Zirkus in ihre künstlerische Arbeit zu integrieren, indem sie Performances kreierte, die Zirkus und Performance-Kunst kombinierten. Anschließend studierte sie Luftseil an der École National de Cirque in Quebec. Sie arbeitet mit Video- und Performance-Kunst sowie mit Hochseil-Performances. Sie hat international ausgestellt (z. B. Pratt Manhattan Gallery in New York). Sie arbeitete mit großen Compagnien (z. B. Cirque du Soleil, Cirk La Putyka) und an renommierten Veranstaltungsorten (z. B. The Roundhouse/London, Staatsoper Prag, Letní Letná Festival/Prag, Festival international del Circo/Rio de Janeiro).